In den Gemeinden der Klima- und Energie-Modellregion Lainsitztal sind Klimaschutz, Regionalität, die Verwendung erneuerbarer Energie sowie der sorgsame Umgang mit Energie und Rohstoffen ein besonderes Anliegen. Die Maßnahmen dazu werden nun in den Gemeinden in Form von Grundsatzbeschlüssen abgesegnet. In Weitra war es am 25. Mai soweit.
„Wir wollen bis 2030 energieautark sein. Das haben wir bereits 2010 durch unsere Mitarbeit in der KEM Lainsitztal zum Ziel gesetzt“ sagt Kleinregionssprecher Patrick Layr. Gemeinsam mit den Weitraer Mandataren beschloss er vergangenen Donnerstag die weiteren Maßnahmen dazu.
Um Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Klimaschutzbereich zu den Bürgern zu bekommen, sollen die gemeindeeigenen Kommunikationskanäle regelmäßig genützt werden. Außerdem sollen bei allen Beschlüssen des Gemeinderates die Klimarelevanz berücksichtigt werden. „Das betrifft vor allem die Organisation und Verwaltung, die Planung von Vorhaben und natürlich die Beschaffung“, sagt Layr. „Hier wollen wir auf hohe Energie-und Umweltstandards schauen und soweit es möglich ist, regional kaufen. Das geht im Gemeindeamt, im Kindergarten, in der Schule, in der Bücherei, bei der öffentlichen Beleuchtung und im Bauhof. Regional gibt es Lebensmittel, Reinigung, Büromaterial, Papier und Druck, IT-Geräte, Haustechnik, Leuchtmittel, und Fahrzeuge. Auch beim Tiefbau, wie dem Kanalund Wasserleitungsbau oder beim Strom kann man das auch umsetzen.“ Bei Veranstaltungen der Gemeinde werde man ebenso auf regionale Produkte greifen und auf Einwegartikel gänzlich verzichten.
Fahrgemeinschaften zu Terminen
In Sachen „Nachhaltige Mobilität“ sollen energieeffiziente und umweltfreundliche Fahrzeuge bevorzugt werden. Fuß- und Radwege werden, soweit es möglich ist, bei Infrastruktur-Maßnahmen berücksichtigt. Zu Terminen außerhalb des Gemeindeamtes, an denen mehrere Mandatare oder Mitarbeiter teilnehmen, bildet man Fahrgemeinschaften.
Energiesparen sei natürlich auch ein wichtiges Thema, ebenso die Energieeffizienz. Bei allen Gemeindegebäuden und Anlagen wird auf den sparsamen Einsatz von Energie geachtet und bei Erneuerungen von Geräten, Anlagen und Gebäuden eine hohe Energieeffizienz angestrebt. „So sollen mittelfristig sowohl Nachhaltigkeit als auch Gemeindefinanzen gewonnen werden“, meint Layr. Für Gebäude und Anlagen wird es eine Energiebuchhaltung geben. Außerdem soll die Haustechnik abgestimmt und effiziente Heizungsumwälzpumpen verwendet werden. Bei Servicearbeiten oder Erneuerungen will man LED-Leuchtmittel verwenden. Optimierungen seien auch bei der Instandhaltung, Sanierung und Erneuerung von Gebäudehüllen erwünscht. Mit beschränkter Klimatisierung, der Schulungen von Nutzern sowie die Verwendung von erneuerbarem Strom von regionalen Anbietern könne man ebenfalls einen weiteren Schritt zur Klimaautarkie gehen.
Offene Flächen erhalten
Zur Klimawandelanpassung sollen die Gemeinden verstärkt auf den Erhalt offener, nicht versiegelten Flächen achten und den öffentlichen Grünraum für den Erhalt der Artenvielfalt nutzen. Weiterbildung zu den Schwerpunkten Betrieb und Wartung von Gebäuden und Anlagen, zur Dokumentation und Analyse (Energiebuchhaltung) und zum Energiesparen soll es für die Mitarbeiter geben, ebenso fachorientierte Exkursionen.
Diese Maßnahmen werden nun in den Gemeinden Bad Großpertholz, St. Martin, Moorbad Harbach, Großschönau und Unserfrau-Altweitra beschlossen.
Quelle: NÖN, Karin Pollak