Energiegemeinschaften gestalten die Zukunft

Strom lokal produzieren und verbrauchen: Erneuerbare-Energiegemeinschaften machen es möglich.GROSSSCHÖNAU. Wie unter anderem die richtige Herangehensweise an eine Energiegemeinschaft ist und was in der Region umgesetzt wird, wurde bei einer Informationsveranstaltung, die das Wirtschaftsforum Waldviertel organisierte, am Sonnenplatz Großschönau erläutert. Eine Energiegemeinschaft ist kurz gesagt der Zusammenschluss von mindestens zwei Teilnehmern zur gemeinsamen Produktion und Verwertung von Energie. Es gibt verschiedene Modelle solcher Gemeinschaften. In Großschönau läuft seit Februar eine lokale Erneuerbare-Energiegemeinschaft (EEG) zwischen einem Bio-Landwirt mit einer 25 kWp-Photovoltaikanlage, dem örtlichen Nahversorger, einem Seniorenehepaar und einer Familie. "Dabei handelt es sich um ein Forschungsprojekt, mit dem evaluiert werden soll, wie überschüssige produzierte Energie bestmöglich an unterschiedliche Konsumenten verteilt werden kann", so Bürgermeister Martin Bruckner. Eine regionale EEG, initiiert von der Marktgemeinde Großschönau und der Klima- und Energiemodellregion Lainsitztal, steht bereits in den Startlöchern. Im ersten Schritt werden alle Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen der Gemeinde und der Feuerwehr Großschönau verknüpft, um für die weitere Ausrollung zu lernen. Später sollen auch Gemeindegebäude und -anlagen der anderen fünf Kleinregionsgemeinden - Bad Großpertholz, Moorbad Harbach, St. Martin, Unserfrau-Altweitra und Weitra - nachziehen. Quelle: Bezirksblätter Gmünd, Katrin Pilz

Maßnahmenpaket für Klimaschutz: Fahrgemeinschaften, Bodenschutz & mehr

In den Gemeinden der Klima- und Energie-Modellregion Lainsitztal sind Klimaschutz, Regionalität, die Verwendung erneuerbarer Energie sowie der sorgsame Umgang mit Energie und Rohstoffen ein besonderes Anliegen. Die Maßnahmen dazu werden nun in den Gemeinden in Form von Grundsatzbeschlüssen abgesegnet. In Weitra war es am 25. Mai soweit. „Wir wollen bis 2030 energieautark sein. Das haben wir bereits 2010 durch unsere Mitarbeit in der KEM Lainsitztal zum Ziel gesetzt“ sagt Kleinregionssprecher Patrick Layr. Gemeinsam mit den Weitraer Mandataren beschloss er vergangenen Donnerstag die weiteren Maßnahmen dazu. Um Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Klimaschutzbereich zu den Bürgern zu bekommen, sollen die gemeindeeigenen Kommunikationskanäle regelmäßig genützt werden. Außerdem sollen bei allen Beschlüssen des Gemeinderates die Klimarelevanz berücksichtigt werden. „Das betrifft vor allem die Organisation und Verwaltung, die Planung von Vorhaben und natürlich die Beschaffung“, sagt Layr. „Hier wollen wir auf hohe Energie-und Umweltstandards schauen und soweit es möglich ist, regional kaufen. Das geht im Gemeindeamt, im Kindergarten, in der Schule, in der Bücherei, bei der öffentlichen Beleuchtung und im Bauhof. Regional gibt es Lebensmittel, Reinigung, Büromaterial, Papier und Druck, IT-Geräte, Haustechnik, Leuchtmittel, und Fahrzeuge. Auch beim Tiefbau, wie dem Kanalund Wasserleitungsbau oder beim Strom kann man das auch umsetzen.“ Bei Veranstaltungen der Gemeinde werde man ebenso auf regionale Produkte greifen und auf Einwegartikel gänzlich verzichten. Fahrgemeinschaften zu Terminen In Sachen „Nachhaltige Mobilität“ sollen energieeffiziente und umweltfreundliche Fahrzeuge bevorzugt werden. Fuß- und Radwege werden, soweit es möglich ist, bei Infrastruktur-Maßnahmen berücksichtigt. Zu Terminen außerhalb des Gemeindeamtes, an denen mehrere Mandatare oder Mitarbeiter teilnehmen, bildet man Fahrgemeinschaften. Energiesparen sei natürlich auch ein wichtiges Thema, ebenso die Energieeffizienz. Bei allen Gemeindegebäuden und Anlagen wird…

Kinderbus für die „Wirbelwindkäfer“ Weitra

Layr hatte auch eine besondere Überraschung im Zuge der Eröffnung des sanierten Kindergartens Kalvarienberg mit der Tagesbetreuungseinrichtung "Wirbelwindkäfer" im Gepäck: Dank Sponsoring der bauausführenden Firmen konnte für die Wirbelwindkäfer ein lang ersehnter "Kinderbus" um 3.500 Euro angeschafft werden. Dieser soll für diverse Ausflüge dienen. "Es hat schon seit längerer Zeit den Wunsch gegeben, für die TBE einen Kinderbus anzuschaffen. Aus budgetären Gründen musste dies aber immer hinten angestellt werden", erklärt Layr. Im Zuge dieser Eröffnung wurden die Firmen gefragt, ob sie sich nicht bei der Anschaffung beteiligen möchten. "Ich darf mit Stolz verkünden, dass wir sogar fast genau den Betrag von 3.500 Euro durch Firmensponsorings aufteilen konnten", freut sich der Bürgermeister. Quelle: Bezirksblätter, Katrin Pilz

Neues Heizwerk für die Volksschule Weitra

Die Beheizung der Volkschule Weitra als Gebäude mit dem größten Energiebedarf stellt für die Stadtgemeinde schon seit längerer Zeit eine Herausforderung dar. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde nun ein wichtiger Grundsatzbeschluss gefasst: Eine Heizzentrale betrieben mit Hackgut soll künftig die Schule beheizen. WEITRA. Seit mehr als 20 Jahren wird die Volksschule Weitra mit Gas beheizt. Als Gebäude mit dem größten Wärmebedarf in der Stadtgemeinde Weitra (~ 250.000kWh) und aufgrund des Alters der Heizkessel, wurde schon seit längerem über Alternativen nachgedacht. Die Studie einer Fachfirma, welche bereits 2021 beauftragt wurde, kam zu dem Fazit, dass eine Heizzentrale betrieben mit Hackgut die wirtschaftlichste Lösung für die Zukunft sei. Sofortiges Handeln notwendig Da im Gebäude der Volksschule kein Platz für eine derartige Anlage zur Verfügung steht, soll diese am Parkplatz der Volksschule in Richtung Kalvarienberg errichtet und über ein Nahwärmenetz die Volksschule und der Kindergarten Kalvarienberg versorgt werden. Eine Erweiterung zum Anschluss für weitere kommunale Gebäude wird in der Planung berücksichtigt. Aktuell wird von Kosten in der Höhe von rund 1 Million Euro ausgegangen, durch Förderungen und die derzeitigen Energiepreise soll sich die Investition laut Studie rasch bezahlt machen. In der Gemeinderatssitzung wurde der Grundsatzbeschluss für das Projekt gefasst. "Wir gehen derzeit davon aus, dass die Kosten für die Beheizung der Gemeindegebäude mit Gas um das drei- bis fünffache steigen. Die Umsetzung für die Volksschule war ursprünglich mittelfristig angedacht, die enorme Erhöhung der Gaspreise macht jedoch ein sofortiges Handeln notwendig", so Bürgermeister Patrick Layr. Hackgut aus der Region Betrieben werden soll die Heizzentrale von der Gemeinde, das Hackgut wird von den gemeindeeigenen Wäldern und den Landwirten aus der Gemeinde bezogen werden. Ein…

Bodenversieglung vermeiden – so geht’s

Grundstücke und Verkehrsflächen rund ums Haus sind oft luft- und wasserdicht von einem Bodenbelag aus Asphalt, Beton oder Pflastersteinen abgedeckt. Jedoch können in Höfen, auf Parkplätzen, Zufahrtswegen, Garageneinfahrten und Abstellflächen Beton und Asphalt leicht durch wasserdurchlässige Alternativen ersetzt werden.

Informationsveranstaltungen PV Freiflächenwidmung Großschönau

Nachdem im Dezember 2021 im Gemeinderat eine Widmungsrichtlinie für die mögliche Widmung von PV Freiflächen beschlossen wurde, lud Bürgermeister Martin Bruckner - auch im Namen des gesamten Gemeinderates – zu Informationsveranstaltungen diesbezüglich ein. Diese Veranstaltungen fanden am Montag, den 22. Mai 2023 im GH Ertl in Großschönau, sowie am Dienstag, den 23. Mai 2023 im GH Thaler in Großotten, statt. Referenten: 1. Alfred Klepatsch, Landwirtschaftslehrer und Altbürgermeister von Windhaag: Aktuelle Situation am Energiemarkt und Herausforderungen 2. Georg Aufhauser, BSc., Raumplaner: Planungsaspekte 3. Andreas Habison, Prokurist bei Confida Steuerberatung: Rechtsformen und steuerliche Aspekte einer möglichen Bürgerbeteiligung https://youtu.be/4ir5I2_7TVY?si=BmqOafAx7LS5n8YZ

Fachveranstaltung Bodenversiegelung vermeiden

Der Verein Interkomm Waldviertel lud am 03.05.2023 gemeinsam mit der KLAR! Lainsitztal zu einer Informationsveranstaltung auf den Sonnenplatz in Großschönau ein, um den achtsamen Umgang mit Grund und Boden zu thematisieren. Ziel der Veranstaltung war es, Wissen zur Förderung von sparsamem Umgang mit Bodenversiegelung in den Gemeinden und zum Rückbau versiegelter Flächen aufzubauen. Bürgermeister Bruckner, der die Veranstaltung als Obmann des Vereins Interkomm und der KLAR! initiiert hatte, betonte, dass die achtsame Entwicklung des Siedlungs- und Wirtschaftsraumes zu den Kernaufgaben einer zukunftsgerichteten Gemeindearbeit gehört. Die Expert:innen, die zu der Veranstaltung eingeladen wurden, erläuterten, wie dieser ressourcenschonende Umgang bei den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gestaltet werden kann und wie man dabei die gewünschte Nutzung sicherstellen kann, ohne wie bisher flächig zu versiegeln. Mehr Versiegelung durch Straßen und Wege als durch Gebäude Georg Aufhauser von Kommunaldialog Raumplanung GmbH präsentierte Daten zum Bodenverbrauch im Waldviertel. Diese zeigten, dass der Versiegelungsanteil durch Straßen und Wege wesentlich höher ist als jener durch Gebäude.  Bernhard Scharf vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU Wien untermauerte mit seinen Ausführungen zur Veränderung unseres Lebensraumes durch den Klimawandel, wie dringend die Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenversiegelung sind. Damit die gewünschte Nutzung sichergestellt werden kann, ohne wie bisher flächig zu versiegeln, brauche es eine fundierte Kenntnis zum vorhandenen Boden.  Franz Aschauer, Ziviltechniker für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, referierte, wieviel Niederschlag der anstehende Untergrund an Wassermenge aufnehmen und auch wieder abgeben kann.  Anton Rath von Gartengestaltung Rath zeigte praktische Umsetzungslösungen mit dem geprüften System „Draingarden“ auf.  Andreas Datzinger von der Abteilung WA4 des Amtes der NÖ Landesregierung stellte Fördermöglichkeiten für Gemeinden bei Rückbaumaßnahmen versiegelter Flächen vor.  Die Bürgermeister Helga Rosenmayer (Gmünd), Anette Töpfl (Vitis), Josef Schaden…

Photovoltaik-Spitzenreiter: Lainsitztal am Weg zur Energieautarkie?

NÖN, Bezirk Gmünd, Anna Hohenbichler Das Lainsitztal ist seit 2010 Klima- und Energiemodellregion, seit 2021 eine Klimawandel-Anpassungsmodellregion – und gilt als Vorreiter in Sachen Klima und Energie. Bis 2030 will man energieautark werden. Das heißt vor allem: weg von fossilen Quellen beim Heizen und Strom vorwiegend aus eigener Produktion. In der Anfangszeit als KEM-Region wurde auf Basis von Energiedatenerhebungen auf Information und Bewusstseinsbildung gesetzt. Diese Grundlagenarbeit trage nun große Früchte und habe den Aktionen eine hohe Glaubwürdigkeit verschafft, sind sich KLAR-Obmann Martin Bruckner und KEM-Obmann Klaus Stebal einig: „Die Bürger haben nicht den Eindruck, dass ihnen etwas verkauft werden will.“ Nominierung als „KEM Projekt des Jahres“ Bisher seien, rechnet Stebal vor, 210 Heizungen umgestellt worden. Knapp dreieinhalb Millionen Euro sind demnach investiert worden, heuer gab es dafür eine Nominierung zum „KEM Projekt des Jahres“. Der Fokus liegt freilich auch am Photovoltaik-Ausbau: Es gibt ein Bürgerbeteiligungsmodell – und 37 installierte Anlagen, die das Lainsitztal ins NÖ-weite Spitzenfeld der PV-Eigenproduktion beförderten. Das Lainsitztal kommt auf 0,7 kWp pro Einwohner, landesweiter Durchschnitt sind 0,4. „Es geht darum, dass wir für Eigenheimbesitzer auch ein Modell haben, das sie nicht überfordert“, sagt Martin Bruckner. Und meint: In den vergangenen Monaten wurde es schwierig, zu PV-Anlagen zu kommen. Man habe Energieberater Markus Hödl aus Schrems und Elektriker aus der Region als Partner gewinnen können, um Privathaushalten die eigene Anlage zu ermöglichen. Der Elektriker könne sich dadurch um die Installation kümmern und verliere keine Zeit für Bürokratie. Bald soll es losgehen. Energiegemeinschaft: Schon viel gelernt Seit Februar wird wie berichtet in einer lokalen Energiegemeinschaft Stromproduktion und -verbrauch getestet, mit dabei sind aktuell ein Produzent und drei…

Herzliche Einladung zur 36. BIOEM Großschönau

8.-11. Juni 2023 Die "BIOEM - die Messe für Nachhaltigkeit" bietet einen umfassenden Überblick über Innovationen und neue Technologien in den Bereichen: Energie & Speicher Bauen & Sanieren Wohnen & Sicherheit Natur & Garten Wellness & Gesundheit Elektromobilität Weitere Infos unter: www.bioem.at

Pfluglose Landwirtschaft am Biobetrieb in der Praxis

Am 04.05.2023 besuchten auf Einladung der KLAR! Lainsitztal einige Landwirte den Biohof Groiß in Bruderndorf, Gemeinde Langschlag. Dabei erfuhren die Teilnehmer, wie pfluglose Bewirtschaftung funktionieren kann, warum so gearbeitet wird und welche Vorteile als auch Herausforderungen diese Bewirtschaftung mit sich bringt. Natürlich durfte zum Abschluss eine Verkostung der hauseigenen Produkte von Bioschaf und Biofreilandschwein nicht fehlen. Die Landwirtschaft ist ganz besonders vom Klimawandel betroffen. Wetterextreme wie Hitze, Spätfrost, Trockenheit und Starkniederschläge wirken sich direkt auf den Ertrag aus. Je weniger intensiv man einen landwirtschaftlichen Boden bearbeitet, umso besser. Eine reduzierte Bodenbearbeitung schützt vor Erosion und Verschlämmung, erhöht die Tragfähigkeit des Bodensundfördert das Bodenleben sowie die Humusbildung.